Death Valley – Rekord oder nicht?
Mit Wetterrekorden ist es ja generell so eine Sache. Zunächst einmal muss man am Ort des Rekordes natürlich eine Messung durchführen und dann muss diese Messung auch noch korrekt sein. Gerade bei Temperaturmessungen kann man viel falsch machen. Beispielsweise kann man in der falsche Höhe messen, denn wenn man zu nah am Erdboden misst, wird man tagsüber eine zu hohe und nachts eine zu niedrige Temperatur messen. Damit die Messungen überhaupt vergleichbar sind, wurde festgelegt, dass die Messung in einer Höhe von zwei Metern erfolgen muss.
Außerdem ist bei der Temperaturmessung der Strahlungsschutz entscheidend, das Thermometer muss gegen direkte und diffuse Sonneneinstrahlung geschützt werden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Strahlungsschutz oft noch schlecht, weswegen alte Rekorde oft angezweifelt wurden. Lange Zeit galten die 1922 in Libyen gemessenen 58°C als Hitzeweltrekord, bis die World Meteorological Organisation (WMO) im Jahr 2012 diesen Wert offiziell als falsch deklarierte. Seitdem gelten die 56,7°C als Rekord, gemessen am 10. Juli 1913 im Death Valley in den USA. Allerdings ist auch dieser Rekord nicht unumstritten, wie amerikanische Meteorologen 2016 recht überzeugend darlegten. Die Abweichung des Rekordwertes zu umliegenden Stationen war zu hoch und der damalige Beobachter war offensichtlich unzuverlässig.
Bericht von wunderground zum Death Valley Rekord (engl.)
Als verlässlich kann allerdings die Messung von 54 °C vom 30. Juli 2013 gelten. Zudem wurde an der Furnace Creek Ranch im Juli 2017 mit 41,8°C einer neuer Rekord für eine monatliche Durchschnittstemperatur aufgestellt. Es ist also derzeit sicher nicht falsch, das Death Valley als den heißesten Ort der Erde zu bezeichnen.
Wie dem auch sei, im Jahr 2011 galt ja noch El Aziza in Libyen als Rekordhalter und wir waren damals auch gar nicht dort, weil wir zum heißesten Ort der Erde wollten, sondern wir waren auf unserer Hochzeitsreise mit dem Wohnmobil auf dem Weg von Kalifornien zum Grand Canyon. Das Death Valley lag dabei einfach günstig auf dem Weg.
An einem Vormittag durchs Tal
Wir kamen von Lake Isabella in Kalifornien und übernachteten auf einem einfache Campingplatz am Rand des Death Valley, in Panamint Springs. Hier gibt es immerhin Wasser und Strom fürs Wohnmobil, ein kleines Restaurant und eine sehr teure Tankstelle. Wenn möglich sollte man es also vermeiden hier tanken zu müssen.
Am nächsten Morgen starteten wir früh, denn wir wollten den noch kühlen Vormittag nutzen und nicht in der größten Hitze durch das Tal fahren. Man durchquert eine karge, von der Trockenheit geprägte Landschaft, die aber dennoch sehr vielfältig ist. Von Westen kommend überquert man erst eine Bergkette und fährt dann steil bergab. Von 1511 Metern Passhöhe geht bis auf unter den Meeresspiegel. Am Örtchen Stovepipe Wells erlebt man eine kleine Überraschung, sah man bislang nur Felsen, Kies und Geröll, so erheben sich plötzliche echte Sanddünen auf der linken Seite. Der Ort eignet sich gut für eine kurze Pause.
Wir fuhren dann an der Furnace Creek Ranch, dem Ort der Rekordwetterstation, vorbei Richtung Badwater Basin. Hierbei handelt es sich um einen Salzsee am tiefsten Punkt des Tals. Das Wasser der umliegenden Berge sammelt sich hier, bei den seltenen Regenfällen, knapp 86 Meter unter dem Meeresspiegel. Anschließend verdunstet es und das Salz bleibt zurück. Über einen Abfluss verfügt das Tal nicht.
Bevor wir das Tal Richtung Osten verließen, fuhren wir noch zum Zabriskie Point, wo man einen sehr schönen Aussichtspunkt über das Tal vorfindet. Jetzt am Mittag konnten wir, auch im September, schon erahnen welche Hitze hier im Juli herrschen würde. Im Hochsommer sollte man das Death Valley also besser meiden, ansonsten ist es aber auf jeden Fall einen Abstecher Wert.