In vier Wochen Indien konnten wir zumindest etwas Erfahrung mit dem Essen in Indien sammeln. Allerdings ernähren wir uns hier fast ausschließlich vegetarisch, weswegen wir hauptsächlich zu den vegetarischen Gerichten etwas sagen können. Außerdem waren wir nur in Meghalaya und Assam im Nordosten und in Kerala im Südwesten des Landes unterwegs.
Das Essen in Meghalaya
In Meghalaya, wie auch wohl im übrigen Land, besteht das Essen aus den Grundbestandteilen Mehl, Reis, Linsen und Kichererbsen. Als Gemüse verwendet man hauptsächlich Gemüse, das man bei uns kennt: Paprika, Tomaten, Zwiebeln, Möhren, Spinat, Brokkoli und Blumenkohl.
Der Einkauf
Große Supermärkte findet man hier kaum. Stattdessen gibt es viele kleine Läden. Einige davon sind wie Kioske ausgestattet. Hier bekommt man Getränke, Süßigkeiten, Kekse, Gewürze und auch Instant-Nudelgerichte. Andere Läden haben Reis, Linsen oder Mehl in großen Säcken vorrätig. Aus diesen werden dann die gewünschten Portionen abgefüllt.
Beim Metzger kann man zuschauen wie die Tiere zerteilt werden. Bei den Hühnern kann man sich in Käfigen vor dem Laden sogar ein lebendes aussuchen, das dann frisch geköpft wird. Da es keine Kühlung gibt, ist diese Vorgehensweise sicher sinnvoll.
Das Frühstück
Das lokale Frühstück in Meghalaya besteht aus einem pikanten Kichererbseneintopf namens Sabji, zu dem man Roti oder Poori isst, ein kleines Fladenbrot. Eine Abwandlung davon ist Alooji mit zusätzlichen Kartoffeln. In einem Homestay haben wir auch mal Dal bekommen, ein Linseneintopf.
Ansonsten erkennt man noch die Relikte der englischen Kolonialzeit. Es gibt Porridge, Toast und Ei, sowie Pfannkuchen. Über letztere freuten sich vor allem die Kinder.
Wenn man einen Tee bestellt, bekommt man ihn mit Milch und sehr viel Zucker. Kaffee gibt es nur als Instantkaffee.
Warme Mahlzeiten
In den Unterkünften in Meghalaya gab es jeweils nur wenige vegetarische Gerichte. Häufiger haben wir vegetarisches Curry gegessen, das wir in unterschiedlichen Schärfegraden bekamen. Das beste vegetarische Curry haben wir im Jiva Resort bei Cherrapunji gegessen. Im Sa-i-mika Resort, ebenfalls Cherrapunji, haben wir ein sehr gutes „vegetarian Manchurian“ gegessen. Das sind gebratene Gemüsebällchen in einer würzigen, dunklen Soße.
Ein weiterer vegetarischer Standard ist gebratener Reis mit Gemüse und vegetarisches Biryani, ein Reisgericht mit Gemüse, Früchten und verschiedenen Gewürzen wie Anis oder Zimt.
Sehr gut haben wir auch im Restaurant “Orange Roots” gegessen. Dort bekamen wir ein Thali, eine Zusammenstellung verschiedener Speisen auf einem Teller.
Das Essen in Kerala
In Kerala sind frittierte Snacks namens Pakoda sehr verbreitet. Das ist mit Teig ummanteltes frittiertes Gemüse oder Hühnchen oder Paneer, ein indischer Käse. In Bäckereien bekommt man weiches Weißbrot. Als Snacks kann man Samosa, eine mit Gemüse oder Hühnchen gefüllte, frittierte Teigtasche oder „Egg puff“, eine Blätterteigtasche mit Ei bekommen.
Das Frühstück hier ist eine Mischung aus britischen und indischen Komponenten. Man bekommt Toast, Rührei, Omelette oder Pfannkuchen und teilweise auch Früchte. Das indische Frühstück besteht aus einem Reisprodukt wie einem Reiskuchen (Puttu) oder einem Reispfannkuchen (Appam) bzw. indischem Brot wie Chapati oder Poori. Dazu gibt es eine würzige Soße mit Kichererbsen (Kadala), Curry oder Gemüse-Kartoffeleintopf.
Fischreiches Abendessen
Kerala liegt am Meer und daher gibt es hier viel Fisch. Die Restaurants in Varkala stellen die Fische am Eingang aus und man kann sich seinen Fisch aussuchen. Gegessen wird es dann als Fischcurry oder Masala mit Reis oder Chapati.
Im Blue Mermaid Homestay, wo wir Weihnachten verbrachten, gab es auch jeden Abend Fisch, Makrele oder Seebrasse. Hier allerdings als kompletter Fisch gebraten, mit Kopf, Flossen und Gräten. Für die Kinder ein ungewohnter Anblick. Dazu gab es immer eine Soße wie Tomatensoße mit Gurken, eine Krabbensoße oder auch Dal. Als Beilage gab es Reis oder Chapati. Besonders vom Chapati können die Kinder gar nicht genug bekommen. Als Gemüse gab es auch mal etwas, das wir noch nicht kannten, wie Okra (Ladies Fingers), grüne Papaya oder grüne Banane.
Insgesamt war das Essen in Kerala deutlich weniger scharf als in Meghalaya.
Zum Schluss noch ein Wort zum indischen Nachtisch. Dieser besteht aus einer Art Milchreis oder einem sehr süßen Gebäck. Jedenfalls immer so süß, dass selbst die Kinder ihn nicht essen wollten.
Wir hoffen, dass wir Euch einen kleinen Einblick in die indische Küche geben konnten. Vielleicht hat ja jemand von Euch auch schon Erfahrungen mit dem Essen in Indien gemacht. Wir freuen uns über Kommentare.
Unsere Restauranttipps:
Orange Roots in Cherrapunji (Sohra)
Gods Own Country Kitchen in Varkala