Große regionale Unterschiede
Obwohl Neuseeland von der Gesamtfläche her ein relativ kleines Land ist (etwas kleiner als Italien) , gibt es große regionale Unterschiede beim Klima. Mit seiner Lage in den gemäßigten Breiten verfügt das Land grundsätzlich über ein mildes Klima. Durch den Einfluss des Meeres ist das Klima maritim, das heißt, die Unterschiede zwischen Sommer und Winter sind relativ gering. Man findet hier weder die große Hitze noch den strengen Frost.
Die Westwinde der gemäßigten Breiten sorgen dafür, dass es auf der Westseite der Berge viel und auf der Ostseite wenig regnet. Dieser Effekt ist auf der Südinsel besonders stark. Hier erreicht das Gebirge, nur wenige Kilometer von der Küste entfernt, eine Höhe von bis über 3700 Metern.
Temperaturen in Neuseeland
Nordinsel
Auf der Nordinsel herrschen das ganze Jahr über milde Temperaturen. Im Sommer, also in den Monaten Dezember bis Februar, liegen die Höchstwerte fast immer zwischen 20 °C und 30 °C. Kaltlufteinbrüche sind dabei genauso selten wie Hitzewellen.
Im Winter liegen die Höchstwerte meist um 15°C. Frost ist zumindest an den Küsten eine absolute Seltenheit. Im höher liegenden Zentrum der Südinsel ist es allerdings kühler und im Winter fällt regelmäßig Schnee.
Südinsel
Auf der Südinsel ist das Klima insgesamt etwas kühler. Zwar gibt es auch hier warme Sommer mit Höchstwerten meist über 20 °C, jedoch kommt es auch immer wieder zu Kaltlufteinbrüchen, bei denen dann maximal 15°C erreicht werden. Nachts kann die Temperatur dann auch im Sommer unter 5°C fallen. Durch den Einfluss des Meeres sind die Winter nicht streng. Die Höchstwerte liegen um 10°C. Auch in höheren Lagen bis 1000 Metern ist strenger Frost die Ausnahme. In den noch deutlich höheren Bergen der Neuseeländischen Alpen herrscht dann allerdings Frost und es fällt viel Schnee.
Niederschlag in Neuseeland
Acuh wenn es in Neuseeland grundsätzlich überall das ganze Jahr über regnen kann, ist der Niederschlag sehr ungleich verteilt.
Nordinsel
Auf der Nordinsel fallen in den meisten Regionen zwischen 1000 und 2000 mm Niederschlag im Jahr. Lediglich in einigen Bergregionen regnet es noch mehr. Im Süden der Nordinsel gibt es auch einige kleinere Gebiete, die im Windschatten der Berge liegen, wo weniger als 750 mm Niederschlag im Jahr zusammenkommt. Der meiste Regen fällt auf der Nordinsel im Winter, wenn häufig Tiefdruckgebiete die Insel überqueren. Besonders im Spätsommer dominieren Hochdrucklagen und es regnet seltener. Gelegentlich erreichen im Sommer und Frühherbst allerdings auch Ausläufer tropischer Stürme die Nordinsel. Dann kann es zu größeren Regenereignissen kommen.
Südinsel
Auf der Südinsel sind die Unterschiede zwischen West- und Ostküste extrem. Fast an der gesamten Ostküste südlich von Kaikoura fällt mit Werten unter 750 mm im Jahr sehr wenig Niederschlag.
Die trockensten Regionen finden sich aber im Landesinneren. Dort, im direkten Windschatten der Berge, werden zum Teil nicht mal 400 mm Jahresniederschlag erreicht. Nur wenige Dutzend Kilometer von dort, in den Bergen und an der Westküste, fallen dagen meist 4000 bis 7000 mm Jahresniederschlag, in einigen Gebieten am Milford Sound oder am Cropp River, der nach unserer Recherche viert nasseste Ort der Welt, werden sogar mehr als 11000 Liter pro Quadratmeter erreicht. Hier regnet es das ganze Jahr über häufig und viel. Lediglich im Winter, wenn die kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann, sind die Regenmengen etwas geringer.
Sonnenschein in Neuseeland
Die sonnigste Region Neuseelands befindet sich um den Ort Nelson am Nordende der Südinsel hier werden für maritimes, regenreiches Klima beeindruckende 2500 Sonnenstunden im Jahr gezählt. Zum Vergleich: In Deutschland werden nirgends mehr als 2000 Sonnenstunden im Mittel erreicht.
Auch die Küsten der Nordinsel und die Ostküste der Südinsel bieten häufig sonniges Wetter. Meist sind es dort 2000 Sonnenstunden im Jahr. An der Westküste westlich der höchsten Berge und im Fjordland-Nationalpark im Südwesten ist es deutlich häufiger bewölkt. Hier gibt es teilweise weniger als 1400 Sonnenstunden.
Eine Besonderheit
Wellington gilt als die windigste Hauptstadt der Welt. Durch ihre Lage an der Südspitze der Nordinsel ist die Stadt sowieso schon windexponiert. Hinzu kommt die Lage südlich des 40° Breitengrades. Dieses Gebiet wird aufgrund der dort auftretenden heftigen Herbst- und Winterstürme „Roaring Fourties“ genannt. Schließlich werden die Winde zusätzlich noch durch die Meerenge der Cook Strait kanalisiert. Im Jahresmittel beträgt die Windgeschwindigkeit 22 km/h. Bewohner der deutschen Nordseeküste hätten allerdings wohl nur wenig Eingewöhnungsprobleme. In Cuxhaven werden immerhin auch 20,2 km/h im langjährigen Mittel erreicht.
Einfluss El Nino / La Nina auf Neuseeland
Die Auswirkungen des Klimaphänomens El Nino und seiner „Schwester“ La Nina sind auch in Neuseeland spürbar. Während eines El Ninos herrschen stärkere Westwinde als üblich. Während es auf der Westseite der Gebirge dann noch mehr regnet als üblich, ist es im Windschatten der Berge noch trockener und es droht Dürre. Während des letzten starken El Ninos 2015/16 fiel diese aber schwächer aus als erwartet.
Bei La Nina herrschen dagegen häufiger nordöstliche Winde und es regnet dann im Nordosten der Nordinsel deutlich mehr während es im sonst so nasses Südwesten der Südinsel trockener ist. In weiten Teilen des Landes ist es während La Nina wärmer als üblich.
Beste Reisezeit für Neuseeland
Es hängt etwas vom Zweck der Reise ab, welche Jahreszeit man für Reisen empfehlen kann. Die meisten Besucher wird es wohl in die Nationalparks der Südinsel ziehen. Hier sind die Monate November bis März zu empfehlen. In diesen Monaten herrschen angenehme Temperaturen und längere Regenphasen sind relativ selten. Richtung Herbst werden die Nächte kühler. Dafür wird man mit tollen Farben belohnt. Die sich verfärbenden Wälder vor schon schneebedeckten Bergen können ein traumhaftes Bild bieten.
An der Nord- und Ostküste der Südküste findet man auch im Herbst und Frühling oft angenehmes und sonniges Wetter vor. Lediglich in den Wintermonaten Juni, Juli und August sind besonders die Nächte recht kalt. Wer in diesen Monaten in Neuseeland weilt, der sollte am ehesten die Küstengebiete der Nordinsel aufsuchen.