Von Punta Arenas, ganz im Süden Chiles fliegen wir nach Calama im Norden des Landes. Der Flug bietet uns einen tollen Blick auf die Anden und wir rätseln, welche Gletscher wir da wohl gerade sehen.
In Calama haben wir eine Wohnung mit toller Aussicht und genießen den Blick über die Stadt und die kargen Berge dahinter. Am nächsten Tag fahren wir fünf Stunden mit dem Bus nach Iquique ans Meer. Dabei kommen wir auch an Quillagua vorbei, dem trockensten Ort der Erde. Auch in Iquique haben wir eine Wohnung mit toller Aussicht auf die Stadt und die riesige Sanddüne dahinter.
Am folgenden Tag ist erst mal ein ruhiger Entspannungstag angesetzt, der dann leider etwas weniger erholsam wird als geplant, weil Latam ankündigt wegen Corona 90 % der internationalen Flüge zu streichen. So langsam wird uns bewusst, dass unsere Reise wohl nicht so enden wird, wie geplant.
Zu den Nebelfängern in Alto Patache
Am nächsten Tag machen wir aber erst mal den lang geplanten Ausflug zu den Nebelfängern in Alto Patache südlich von Iquique. Alto Patache ist eine sogenannt Nebeloase. Hier wachsen sogar einige Pflanzen, die ihre Feuchtigkeit hauptsächlich aus dem Nebel beziehen. Der März ist allerdings der nebelärmste Monat und so sehen wir erwartungsgemäß keinen Nebel. Wir fahren mit dem Auto über eine abenteuerliche Holperstraße zu einer kleinen Forschungsstation. Dabei legt unserer Fahrerin, Constanza Vargas, ein beeindruckend rasantes Tempo an den Tag. Vielleicht etwas zu rasant, als wir ankommen bemerkt Marisa, dass ein Reifen Luft verliert. Später werden wir ihn wechseln müssen.
An der Forschungsstation treffen wir auf einige Biologen, die an den dort wachsenden Pflanzen forschen. Mit dabei ist auch ein österreichisches Paar. Mit ihnen stellen wir uns die Frage, die sich wohl gerade die meisten Touristen hier stellen – wie kommen wir nach Hause bevor die Flüge eingestellt werden. Wir hoffen, dass sie es, wie geplant, mit Air France eine Woche später geschafft haben.
Wir starten nun zu einem kleinen Rundweg und besichtigen die Nebelfänger, an denen Verena einen Bericht für Wetteronline aufnimmt, während die beiden Österreicher und die Kinder geduldig warten. Neben den hier wachsenden Pflanzen, sehen wir auch die Wetterstation und die Reste der alten Station. Diese wurde Opfer eines Unwetters während des El Ninos 2015, bei dem hier über 50 mm Regen fielen. Die alte Station wurde dabei einfach weggespült.
Weitere Infos zu den Nebelfängern gibt es im Blog bei Wetteronline.
Spaß beim Sandboarding
Wir verbringen des restlichen Abend noch mit er Überlegung ob wir einen neuen Flug buchen sollen, oder doch auf eine Info von Latam warten sollen, ob wir unseren ursprünglichen Flug doch noch umbuchen können. Schließlich entscheiden wir uns schweren Herzens, das Geld zu investieren und einen neuen Flug für Samstag zu buchen.
Bevor wir mit dem Bus zurück nach Calama fahren, bleibt uns noch ein Tag in Iquique, an dem wir schon nicht mehr viel machen können. Pool und Strand sind wegen Corona geschlossen, obwohl es in Iquique noch keinen bestätigten Fall gibt und in ganz Chile eine Fallzahl, bei der in Deutschland noch fröhlich Karneval gefeiert wurde.
Immerhin können wir am Abend noch zum Sandboarding und erfüllen den Kindern damit einen großen Wunsch. Ich kann mit meinem Knie leider nicht teilnehmen, aber Verena und die Kinder machen auf der riesigen Sanddüne am Stadtrand eine gute Figur. Ein schöner Abschluss unseres Kurzaufenthalts in Iquique.
Unsere Reise endet
Wir fahren zurück nach Calama und sind etwas wehmütig, dass unsere Reise nun endet und wir nicht mehr mit dem Camper durch die Wüste fahren und den beeindruckenden Sternenhimmel bewundern können. Andererseits sind wir aber auch froh, dass wir überhaupt nach Hause kommen, Verena hat darüber ja bereits berichtet.
Immerhin hat die Wüste noch einen tollen Abschiedsgruß für uns. Auf dem Weg zum Flughafen sehen wir einen Staubteufel aus nächster Nähe.
Danke, toller Bericht.