Mit dem Mietwagen durch Indien

Schwierigkeiten auf den ersten Kilometern

In Indien selbst Auto zu fahren – Davon wird einem im Internet immer abgeraten. Der Verkehr sei viel zu chaotisch und die Straßen zu schlecht.
Für die Region Meghalaya, in der wir gerade sind, liest man allerdings auch positivere Berichte. Also haben wir uns getraut.

Unser indischer Mietwagen
Unser indischer Mietwagen

Erstmal ist es natürlich sehr ungewohnt in einem Auto für Linksverkehr zu sitzen. Man sitzt rechts und muss links schalten. Auch der Hebel für den Blinker ist auf der rechten statt auf der die linke Seite. Etliche Male ist es passiert, dass ich statt zu blinken, den Scheibenwischer angeschaltet habe.

Der Verkehr in Guwahati war eigentlich ganz erträglich. Wir fuhren mittags los und es war nicht extrem viel los auf den Straßen. Lediglich an einer Kreuzung gab es etwas Geknubbel. Dann quetscht man sich hier schon mal zu dritt nebeneinander auf zwei Spuren.

Eindrücke von unserer ersten Fahrt

Von Guwahati ging es auf den Highway Richtung Shillong. Highway bedeutet aber nicht, dass man auf einer richtigen Autobahn wäre, denn am Straßenrand wird geparkt oder man findet Verkaufsstände für Obst- und Gemüse.

Weg-nach-Cherrapunji
See auf dem Weg nach Cherrapunji

Zwischendurch muss man immer wieder sehr langsame LKWs überholen, was man hier mit Hupen oder Lichthupe ankündigt. Ab Shillong wird die Straße einspurig und wir kamen teilweise nur sehr langsam voran. In den Orten staute sich der Verkehr und immer wieder steckten wir hinter langsamen Fahrzeugen fest. Jetzt kam es auch häufiger zu abenteuerlichen Überholvorgängen bei dem der Gegenverkehr bremsen oder ausweichen musste. Den Vogel schoss dabei ein LKW-Fahrer ab, der sich durch eine besonders laute und melodische Hupe auszeichnete und jede kleinste Lücke nutzte, um in der Kolonne ein weiteres Auto hinter sich zu lassen.

Für Verwirrung sorgten bei uns etliche Autos, die rechts blinkten und dann links anhielten. Das bedeutet wohl, dass man nachfolgenden Autos anzeigen will, dass sie rechts überholen können. Problematisch ist das aber natürlich, wenn man rechts abbiegen möchte. Im Internet streiten sich die Inder aber immerhin selber darüber, ob das sinnvoll ist.
Letztlich kamen wir ohne große Schwierigkeiten, aber doch ziemlich müde an unserem Zielort an.

Verkehrschaos in der Kleinstadt

Am nächsten Tag wollten wir dann eigentlich zu den Nohkalikai Falls fahren und auf dem Weg dahin noch einen Zwischenstopp in Cherapunji (Sohra) machen. Leider wussten wir nicht, dass ausgerechnet an diesem Tag Markttag und die Stadt daher überfüllt war. Im Zentrum parkten die Autos auf beiden Seiten der Straße, so dass dazwischen nur noch Platz für ein Auto war. Zusätzlich musste man sich noch durch einen stetigen Strom von Fußgängern drängeln. Wir parkten in einer Seitenstraße, wo weniger los war.

Totales Verkerschaos, es geht weder vor noch zurück.

Allerdings war es dann doch ein größeres Problem, wieder dort weg zu kommen. Wir vertrauten google und landeten in einer Sackgasse, wo wir sehr umständlich wenden mussten. Also doch zurück zur chaotischen Hauptstraße, wo dann aber gar nichts mehr ging. Vor uns ein entgegenkommendes Auto und hinter uns andere Autos. Wir wurden von den Einheimischen wieder in die Seitenstraße geschickt um wieder zu wenden und es in die andere Richtung zu versuchen. Mehrmals mussten wir entgegenkommende Autos mit eingeklappten Spiegeln in Zentimeterabstand passieren. Verena musste aussteigen und beim Rangieren helfen. Als wir uns endlich aus dem Chaos herausgekämpft hatten, war uns die Lust auf die Wasserfälle vergangen. Wir fuhren zurück in die Unterkunft und machten von dort aus noch einen kleinen Spaziergang.

Zum Schluss noch einige Worte zum Zustand der Straßen hier. Von Guwahati bis Shillong war der Straßenzustand bestens. Danach wurden Straßenschäden und Schlaglöcher häufiger. Teilweise muss man bis auf Schritttempo abbremsen um vorsichtig durch zu kommen. Das letzte Stück auf dem Weg zu unserer Unterkunft ist dann eine komplette Holperpiste, wie man im folgenden Video sieht.

Straße zu unserer Unterkunft

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