Tolle Landschaften und vielfältiges Wetter – durch Neuseelands Südinsel.

Beeindruckende Föhnwolken vom White Horse Hill Camp aus gesehen.
Beeindruckende Föhnwolken vom White Horse Hill Camp aus gesehen.

So ist das mit den Plänen. Man plant alles ganz genau, doch dann kommt das Wetter ins Spiel. Eigentlich wollten wir die Campertour ruhig angehen lassen und zwei Tage am Mount Somers bleiben. Die Wetterprognosen für den Tasmangletscher zeigen aber nur noch drei trockene Tage an, bevor es einige Tage regnen wird. Spontan entscheiden wir uns also, am nächsten Tag Richtung Mount Cook Nationalpark aufzubrechen.

Auf dem Weg zum Mount Cook Nationalpark, am Lake Pukaki vorbei.
Auf dem Weg zum Mount Cook Nationalpark am Lake Pukaki vorbei.

Touristenmassen am Hooker-Valley

Wir verbringen noch eine stürmische Nacht am Lake Pukaki und fahren am nächsten Morgen am Westufer des Sees Richtung Mount Cook / Tasmangletscher. Die wunderschöne Strecke bietet immer wieder einen tollen Blick auf den türkisblauen See und den Mount Cook in der Ferne. Wir steuern das White Horse Hill Camp an, wo die Straße endet. Direkt am Camp startet der Hooker Valley Track, der sehr bekannt ist und den wir eigentlich ein Stück wandern wollen. Allerdings schrecken uns die Touristenmassen ab. Laufend kommen Busse an und entladen überwiegend chinesische Touristen Richtung Hooker Valley. Wir entscheiden uns stattdessen für die kürzere Wanderung zum Kea-Point, auf der etwas weniger Trubel herrscht.

Blick auf den Mount Cook vom Kea Point.
Blick auf den Mount Cook vom Kea Point.

Wir bewundern die Wolken

Auch heute ist ein sehr windiger, aber immerhin sonniger Tag. Das sorgt dafür, dass wir nicht draußen essen können. Dafür können wir eindrucksvolle Verwirbelungen der Wolken an den Bergen und schöne Föhnwolken bewundern. Auf der Wanderung halten wir immer wieder an, um in die Wolken zu schauen. Wir können uns gar nicht satt sehen. Nur die Kinder sind nach einer Weile etwas genervt.

Der geschrumpfte Tasmangletscher

Am nächsten Tag fahren wir erstmal zum Duschen ins Mount Cook Village. Danach geht es weiter zum Tasmangletscher. Der Parkplatz befindet sich an der ehemaligen Endmoräne des Gletschers. Bis hierhin reichte der Gletscher noch 1970. Vom Aussichtspunkt schaut man nun über einen 5 km langen See an dessen Ende nun die Eiskante liegt. Mittlerweile verliert der Gletscher jedes Jahr einige hundert Meter an Länge.

Blick zum Tasmangletscher vom ersten Aussichtspunkt. 1970 reichte das Eis noch bis zu diesem Punkt.
Blick zum Tasmangletscher vom ersten Aussichtspunkt. 1970 reichte das Eis noch bis zu diesem Punkt.

Wir sind sehr beeindruckt von den Dimensionen des Gletscherrückgangs hier, möchten aber noch näher an die Eiskante heran. In der Karte ist ein näherer Aussichtspunkt eingezeichnet, der allerdings nicht ausgeschildert ist. Die Wanderung dorthin führt etwa drei Kilometer leicht bergauf an der ehemaligen Seitenmoräne des Gletschers entlang. Dann geht es einen schmalen Pfad die Flanke hinauf bis zum Grat. Hier hat man einen guten Blick auf die Eiskanten, aber es geht auf der anderen Seite auch steil abwärts. Deswegen bleiben wir lieber nicht lange hier.

Blick zum Tasmangletscher vom zweiten Aussichtspunkt. Der hellgraue Bereich zeigt die frühere Höhe des Eises.
Blick zum Tasmangletscher vom zweiten Aussichtspunkt. Der hellgraue Bereich zeigt die frühere Höhe des Eises.

Durch den Regen nach Süden

Vom Tasmangletscher müssen wir 70 km nach Süden fahren, bis wir auf den ersten Ort treffen, der Twizel heißt. Der lokale Campingplatz ist allerdings schon voll. Daher fahren wir noch eine halbe Stunde weiter bis zum Lake Ohau, wo es einen sehr einfachen kostenlosen Campingplatz direkt am See gibt. Solche einfachen Plätze, die von der neuseeländischen Naturschutzbehörde DOC (Department of Conservation) gemanagt werden, gibt es hier sehr viele. Die meisten liegen aber direkt an Hauptstraßen. Wir versuchen lieber welche zu erreichen, die etwas abseits liegen.

Dunkle Wolken beim Lake Ohau kündigen den Regen an.
Dunkle Wolken beim Lake Ohau kündigen den Regen an.

Hier am Lake Ohau ist es noch immer sehr windig. Am nächsten Morgen hat der Wind zwar etwas nachgelassen, dafür beginnt es nun zu regnen. Durch den Regen fahren wir weiter nach Central Otago, eigentlich eine der trockensten Gegenden des Landes. Als wir das Cairnmuir Motor Camp erreichen, das inmitten von Weinbergen liegt, regnet es immer noch. Zum Glück hört der Regen kurze Zeit später auf. Wir sind froh, nach drei Tagen mal wieder Strom zu haben.

Unser Camper am Alexandra View Point. Links das grüne Flusstal in dem die Stadt liegt, umgeben von trockenem Hügelland.
Unser Camper am Alexandra View Point. Links das grüne Flusstal in dem die Stadt liegt, umgeben von trockenem Hügelland.

Der trockenste Ort Neuseelands

Für den nächsten Tag rechnen die Wettermodelle weitere Regenfälle. Sehr passend, denn wir wollen nach Alexandra, dem nach offiziellen Messungen trockensten Ort Neuseelands. Nichteinmal 400 mm Niederschlag fallen hier im Jahr, doch als wir dort ankommen regnet es. Wir fliehen vor dem Regen wieder nach Norden und landen auf einem kleinen Campingplatz bei St. Bathans, einer alten Goldgräbersiedlung. Wir haben alles richtig gemacht, denn hier scheint die Sonne. Daher machen wir noch einen kleinen Spaziergang zur Ruine einer Schule.

Sonnige Einsamkeit am Campingplatz bei St. Bathans.
Sonnige Einsamkeit am Campingplatz bei St. Bathans.


In der Nacht setzt aber auch hier Regen ein und als wir am nächsten Morgen aufwachen, stehen wir schon in einer großen Pfütze. Da es heute überall im weiten Umkreis regnet, machen wir erstmal Schulaufgaben mit den Kindern. Am Nachmittag fahren wir dann nach Alexandra ins Hallenbad. Es schüttet ganz ordentlich im trockensten Ort Neuseelands.

Im Regen stehen uns plötzlich Kühe im Weg.
Im Regen stehen uns plötzlich Kühe im Weg.

Ein sonniger Tag am Lake Hawea

Als wir am Abend in Alexandra aufbrechen, hat es dort aufgehört zu regnen. Wir fahren nun zum Lake Hawea, genauer zum Kidds Bush Reserve Campground. Dort in den Bergen stauen sich die Wolken und es regnet noch immer. Am nächsten Morgen haben sich die Wolken dann aber endlich verzogen. Die Sonne scheint, aber es ist ziemlich kalt. Nur 13 °C messen wir am Vormittag. Zum Wandern ist das Wetter allerdings perfekt. Direkt vom Campingplatz führt ein schmaler Pfad steil bergauf. Der Aufstieg ist ziemlich anstregend, doch oben werden wir mit einer tollen Aussicht auf den Lake Hawea belohnt. Zum perfekten Tag fehlt jetzt nur noch das Abendessen in der warmen Abendsonne. Doch gerade als wir zu kochen beginnen, kommt wieder Wind auf. So ist das wohl hier in Neuseeland, entweder es regnet, oder es ist windig.

Wir genießen die tolle Aussicht auf den Lake Hawea.
Wir genießen die tolle Aussicht auf den Lake Hawea.

Hier findet Ihr weitere Infos zum Wetter hier: Das Klima in Neuseeland

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.