„Da sollen wir einsteigen, das ist ja noch dreckiger als unseres“, das waren die ersten Worte von Naira sozusagen das erste Mal an indischer Luft außerhalb eines Flughafens, nachdem uns eine Horde indischer Taxifahrer belagert hat. „Cool, hier müssen wir uns ja nicht anschnallen“ dann die zweiten. Es gab zwar Gurte aber nichts, wo man sie reinstecken konnte. Und ich schmunzelte gleich darüber, dass Daniel und ich zu Hause darüber nachgedacht hatten aufblasbare Kindersitze mitzunehmen. Dann ging es hinaus in die Dunkelheit! der Stadt Guwahati in einer abenteuerlichen Fahrt.
Die Stadt ist noch richtig dunkel ohne Straßenlaternen, was die Autos, Radfahrer und LKWs hier nicht daran hindert ohne Licht durch die Gegend zu fahren. Mit Gehupe ging es vorbei an Märkten, beleuchteten Handwerksbetrieben mit kunstvollen Schnitzereien. Am Wegesrand war ein reges Treiben, die Menschen gingen bedenklich nah an unserem Taxi vorbei, immer wieder passierten streunende Hunde die Straße, kunstvoll bemalte LKWs waren zu erkennen. Am Wegesrand waren andauernd Feuer zu sehen, dichter Rauch lag daher über der Stadt. „Mama, hier stinkt es“. Naira schlief trotz zahlreicher Schlaglöcher erstmal auf meiner Schulter ein, Marisas staunte nur noch.
Wir sind angekommen in Indien und es ist genauso wie wir Erwachsenen es uns vorgestellt haben, aber natürlich ganz anders als in unserem beschaulichen Dattenberg.
Hinter uns liegt eine mehr als 24-stündige Anreise. Gestartet sind wir um 11:25 Uhr am Linzer Bahnhof mit Schienenersatzverkehr von Oberkassel bis Troisdorf. Vom Kölner Hauptbahnhof ging es nach Brüssel und dann mit dem Flugzeug nach London. Durch die Nacht dann nach Delhi. Um etwa 4:30 Uhr deutscher Zeit weckte Marisa mich: „Hier ist es ja schon hell“. Der erste Blick nach draußen zeigte die karge Landschaft Pakistans:
Hier unsere gesamte Flugroute:
Dann der erste Blick auf Delhi:
Der Flughafen unterscheidet sich übrigens kaum von Brüssel oder London. Marisa konnte etwas chillen:
Raus ging es aus der Dunstglocke Delhis, auf dem Handyphoto ist es nicht gut zu erkennen. Die Sonne stand noch relativ hoch, doch durch den ganzen Dunst von Delhi schimmerte sie rot.
Hinein flogen wir in die Dunstglocke von Guwahati, wo wir dann im Dunkeln landeten und nach abenteuerlicher Taxifahrt und nach der Einnahme unserer mitgebrachten Mirácoli müde im Bett landeten.
Aktuell sind wir im Jyotis Service Apartment in Guwahati, wo gerade die Sonne aufgeht. Nach frischem Morgen beginnt so langsam wieder der Krach und auch der Rauch.
Gleich holen wir den Mietwagen ab. Raus geht es in den indischen Verkehr nach Cherrapunji, dem nassesten Ort der Erde. Wir freuen uns nicht auf den Verkehr, aber auf Cherrapunji 😉
Kleiner Nachtrag: Unser Frühstück heute Morgen hat die Kinder sehr erfreut. Butterkekse mit Nutella. Es gab keinen Shop in Reichweite…