Heute steht Sportunterricht auf dem Programm, wir wollen runter ins Tal zu den Wurzelbrücken wandern. Das sind lebende Brücken, die aus Baumwurzeln bestehen. Laut Einheimischen sind es 3000 Stufen runter. Gleich nach dem Frühstück geht es von unserer Unterkunft „Smoky Falls“ in Tyrna los. Am Himmel sind endlich auch mal ein paar Wolken zu sehen:
Steiler Abstieg durch den tropischen Wald
Die Vegetation hier ist üppig und wahrscheinlich hätten Botaniker ihre Freude. Neben Bananenstauden erkennen wir noch Ananasbäume, das wars dann schon.
Auf dem steilen Weg runter fliegen zahlreiche bunte (lila und blaue) Schmetterlinge. Besonders interessant finden wir die riesigen Spinnen hier. Zum Glück verweilen sie in ihren Netzen sehr weit oben 😉
Geräusche in der Einsamkeit
Kleine Hütten säumen die Treppen. Hier und da stehen Verkaufsstände, wo Wasser und Chips zu bekommen sind. Jeder Stand hat hier das gleiche Angebot. Auf den Stufen kommen uns auch zahlreiche Inder entgegen. Ab und zu säumt wie leider überall hier in Indien Müll die Wege. Nach etwa einer Stunde Fußweg erreichen wir die erste Wurzelbrücke. Einsam liegt sie über einem kleinen Fluss:
Auf der anderen Seite der Brücke ist kein Mensch mehr. Stattdessen eine dichte Vegetation mit einer kleinen Höhle. Daniel ist mit den Kindern dann wieder zurück, ich bleibe für einen kurzen Film alleine zurück. Es ist total schön: Einsam im Urwald, den Vögeln des Waldes zu lauschen, eine solche Geräuschkulisse ist wundervoll 😊
Doppeldecker Wurzelbrücke
Der Weg führt uns dann weiter hoch und runter über hohe Stahlbrücken hin zu einer weiteren berühmten Wurzelbrücke, der „Doppel Decker Root Bridge“. Hier gibt es gleich zwei Brücken übereinander, der Ort ist weitaus voller als die Brücke zuvor. Es ist nicht leicht alleine auf ein Foto zu kommen.
Auf dem Rückweg von den Wurzelbrücken klettern wir mit den Kindern noch zu einem Wasserfall, was den beiden natürlich Riesen Spaß bereitet und uns einen wundervollen Blick auf türkis schimmerndes Wasser beschert:
Gedanken am Abend…
Gestern Abend haben Daniel und ich noch darüber nachgedacht, dass wir das erste Mal in unserem Leben eine Woche lang keine westlichen Touristen getroffen haben. Auf unseren bisherigen Reisen zum Beispiel durch Peru und Bolivien waren mindestens Amerikaner, Australier oder Deutsche unterwegs. Hier in den East Khasi Hills gibt es zwar viele Touristen, die Gegend ist wunderschön. Es sind aber alles Inder, die hier zum Beispiel ihren Honeymoon verbringen. Genau das ist das schöne an unserer Wetterweltreise. Sie führt uns an Orte, auf die wir sonst sicherlich niemals gekommen wären.
Morgen geht es weiter nach Mawsynram. Neben Cherrapuni der nasseste Ort der Erde.